Sowohl von Abades und dessen Küste bzw. dessen Strand Los Cardones, als auch von der Geisterstadt aus ist das allein stehende rote Haus bereits von weitem zu sehen. Das Haus hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vermutlich als Teil der Lepra Station erbaut, beherbergte es lange Zeit die Militär-Verwaltung, während das Militär in der Geisterstadt die Ausbildung im Häuserkampf trainierte. 2011 zog dann die wohltätige Organisation Amigos de Lourdes ein. Ob sie das Haus mieteten, kauften oder einfach nur besetzten ist unklar, wie die gesamten Besitzverhältnisse des Hauses.

Die Organisation betrieb das Anwesen als Sozialstation, hauptsächlich für Drogenabhängige. Das soll anfangs auch gut funktioniert haben. So wurde von der Organisation z.B. der Strand vom Müll gereinigt und auch die Geisterstadt von den Überresten des Militärs aufgeräumt. Zudem wurden die Anlage sauber gehalten und unter anderem eine tolle Gartenanlage angelegt, von der man Teile´heute noch bestaunen kann.

Beliebt waren die Bewohner aber trotzdem nicht. Es gab wohl sehr viele Beschwerden über die vielen Hunde, welche die Küste bzw. die Strände mit Kot verschmutzten. Aber auch die Bedürftigen selbst boten Angriffsfläche, da sie teilweise ihre Körperpflege am Strand mit Seife verrichteten und so den Strand regelrecht einschäumten.

Der Spuck fand 2015 ein abruptes Ende, als die Organisation samt Einwohnern das Haus von heute auf morgen verließ. Leider ließen sie alles zurück, auch Unmengen an Lebensmitteln, Kleidung und Möbeln; es muss ein fürchterliches Chaos gewesen sein. Wer sich davon einen Eindruck machen möchte, kann sich den entsprechenden Beitrag von El Dia TV anschauen: ONG abandona su sede y deja el local en penosas condiciones, Arico, Los Abades. Aber Achtung: die Bilder sind wirklich eklig!

Der Gestank muss fürchterlich gewesen sein und nach massiven Druck aus der Bevölkerung einigte sich die Stadt mit Amigos de Lourdes, so dass diese zumindest die Lebensmittel entsorgten. Aber nur diese; der Rest blieb liegen. Die Organisation ist wohl schon länger in der Kritik, da angeblich Spenden nicht an die Hilfsbedürftigen weiter gereicht wurden und Sozial-Betrug begannen wurde bzw. wird.

Anschließend erging es der Anlage wie so vielen Lost Places: Vandalen zerstören die Inneneinrichtung, rissen Wände ein und besprühen die Anlage mit Graffities. Leider waren an diesem Lost Place aber keine künstlerisch interessanten Graffitis zu finden. Das Haus selbst ist im Erdgeschoss vollständig zugemauert und nur durch Klettern in die erste Etage zu betreten. Aufgrund des Drecks und der vielen Glasscherben aber nicht zu empfehlen, zu sehen gibt es ohnehin nichts sinnvolles.

Es ist sehr schade, dass eine solche Anlage in so grandioser Lage dermaßen verkommt. Aber aufgrund der unklaren Besitzverhältnisse traut sich wohl keiner an das Objekt heran und die Gemeinde Arico hat aufgrund der Entfernung zum nächsten Ort ebenfalls kein Interesse tätig zu werden.

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