Kalenborner Gipfeltour

Dass nicht jede Idee einer anhand von Kartenmaterial geplanten Rundwanderung auf Anhieb einen schönen Weg ergibt dürfte vermutlich jedem klar sein. Viele unserer veröffentlichten Wege sind wir viele male gegangen und haben die Wegführung immer wieder optimiert. Die geplante Gipfeltour mit Start und Ende in ging aber so dermaßen daneben, dass wir noch nicht einmal mehr versucht haben, den Weg zu optimieren. Aber lest selbst, was so alles schief laufen kann, wenn man eine Wanderung ohne Ortskenntnisse plant.

Insgesamt geht es über 25km und ca. 800hm über die drei Gipfel Minderberg (415m), Renneberg (353m) und Hummelsberg (389m). Start und Ende ist der Wanderparkplatz in . Von dort gehen wir durch das wunderschöne Kasbachtal Richtung Rhein. Statt über die Eisenbahnbrücke der Kasbachbahn gehen wir aber Richtung Abbaugebiet Mehrberg und Minderberg. Dies ist kein offizieller Wanderweg, sondern nur ein Waldpfad, der bereits nach wenigen Metern in Dornen und Gebüsch verschwindet. Immer mit der Gewissheit, dass der nächste offizielle Weg in wenigen Metern erreicht sein muss, schlagen wir uns durch das Unterholz. Die wenigen Meter nehmen aber keine Ende und erst nach ca. 15 Minuten erreichen wir von Dornen zerkratzt den parallel verlaufenden Weg. Allein wegen dieses Teilstücks ist die Wanderung nicht zu empfehlen und eine sinnvolle Alternative gibt es auch nicht.

Minderberg

Das Abbaugebiet ist schnell erreicht – leider geht unser geplanter “Wanderweg” direkt durch dieses hindurch: Betreten verboten. Egal, am Wochenende ist hier keiner am Arbeiten und so lange wir auf der Fahrstraße bleiben, sollte uns keine Gefahr drohen. Unser Ziel ist schließlich der Gipfel des Minderbergs, der im Abbaugebiet liegt. Zu unserer Überraschung ist der Gipfel der nächste große Patzer: es existiert kein Gipfel mehr. Auf dem Bild blickt man direkt auf den abgetragenen Gipfel des Minderbergs.

Blick auf den abgetragenen Gipfel des Minderbergs

Da es hier nicht mehr wirklich etwas zu sehen gibt (kein Gipfel, kein Berg), verlassen wir zügig das Abbaugebiet und begeben uns Richtung Renneberg. Gleich hinter dem Ort Erl geht es in den , der anscheinend ebenfalls Privatbesitz ist. Mit eigentlich eindeutigen Schildern wird vor dem Verlassen der Hauptweges gewarnt: Betreten Verboten. Da wir natürlich keinen Ärger wollen und den Privatbesitz respektieren, bleiben wir auf dem offiziellen Weg. Denken wir zumindest. Nach wenigen Kilometern wird uns aber klar, dass wir die Beschilderung falsch verstanden haben und genau da sind, wo wir nicht sein sollten. Um zügig wieder auf den offiziellen Weg zu gelangen schlagen wir uns querfeldein durch den und gehen auf dem erreichten Hauptweg weiter Richtung Renneberg.

Renneberg

Die Renneberg

Der Gipfel des Rennebergs (auch Rennenberg bezeichnet) existiert noch und ist zu unserer Überraschung die einer alten : Rennenberg. Diese wurde Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet und hat mehrfach ihren Besitzer gewechselt. 1979 wurde die an einen örtlichen Förderverein verpachtet der sich um ihren Erhalt gekümmert hat. 2005 ging der Besitz der Burgruine und ihres Umlandes an die Familie Wirtgen über. Diese hat aber leider kein Interesse an der und führt auch keinerlei Restaurierungsmaßnahmen durch. Folglich ist sie sehr zugewuchert und nur mühselig zu begehen.

Wir mögen diesen wilden Ort und beschließen, hier unsere Mittagsrast einzulegen und die Umgebung auf uns wirken zu lassen. Wir genießen unseren Aufenthalt in der und erst beim Verlassen stolpern wir – wie sollte es auf dieser Wanderung auch anders sein – über mehrere Betreten verboten Schilder. Mit einem etwas schlechten Gewissen ziehen wir daher weiter in Richtung Hummelsberg.

Die Renneberg
Die Renneberg
Die Burg Ruine Renneberg
Die Burg Ruine Renneberg

Hummelsberg

Der Gipfel des Hummelsbergs ist leider wieder eine große Enttäuschung. Zum einen ist er ziemlich zugewuchert und nur schwerlich zu erreichen und zum anderen ist der Ausblick nur in eine Richtung frei von Bäumen, dafür aber vom Gipfelplateau beschränkt. Einer der wenigen Gipfel, die sich nicht lohnen. Eventuell ist die Aussicht im oder Frühjahr besser, wenn die Bäume kein tragen.

Auf dem Gipfel des Hummelsbergs

Fazit

Diese Wanderung ist geprägt von Betreten Verboten Schildern, zugewucherten Gipfeln und zugewachsenen Pfaden. Wirklich schön war nur der Weg vom Hummelsberg entlang des Rennenberger zurück nach . Aufgrund der vielen Probleme und wenigen Ausweichmöglichkeiten werden wir diese Wanderung erst gar nicht versuchen zu optimieren. Auf die Veröffentlichung des GPS Tracks verzichten wir wegen der vielen Betretungsverbote ebenfalls.

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Foto Maximini